Frauen in Führungspositionen

Am 14. November 2012 legte die Europäische Kommission einen Vorschlag vor, der qualifizierten Frauen den Weg zu Top-Positionen in Europas größten Unternehmen erleichtern soll. Ziel des Vorschlags ist einen Frauenanteil von 40% in den Aufsichtsräten aller börsennotierten Unternehmen – mit Ausnahme der kleinen und mittleren Unternehmen, zu erreichen. In der EU sind derzeit 91,1 % der geschäftsführenden Direktoren bzw. Vorstandsmitglieder Männer. Intensive Debatte in der Öffentlichkeit und freiwillige Initiativen haben nicht geholfen diesen Marktfehler zu beseitigen, deswegen hat die Kommission eine Richtlinie vorgeschlagen.

Am 20. November 2013 haben in Strasburg 459 Abgeordnete des EU-Parlaments für den Gesetzentwurf gestimmt, 148 – dagegen. Jedenfalls wird die Unterstützung der EU-Mitgliedsstaaten gebraucht, bevor der Entwurf zu Gesetz wird. Falls das Gesetz in Kraft tritt, rechnet man damit, dass 5000 börsennotierte Unternehmen EU-weit bis 2020 betroffen sein werden. Kommissarin Viviane Reding (Ressort Justiz, Grundrechte und Bürgerschaft) hat die Abstimmung am 20. November einen “historic moment for gender equality” genannt.

Nur 4,7% der Vorstandsmitglieder (geschäftsführende Direktoren) in Österreich sind Frauen, bei den Aufsichtsratsmitgliedern (nicht geschäftsführende Direktoren) liegt der Frauenanteil bei 12,3%. Die beiden Werte liegen deutlich unter dem EU-Durchschnitt – 10,2% bzw. 16,8%. 81% der BürgerInnen Österreichs sind jedoch der Meinung, dass Frauen bei gleicher Befähigung gleich stark in Führungspositionen in Unternehmen vertreten sein sollten.

Jelena Mileva
ist Teilnehmerin des 6. Jahrgangs der Wirtschaftspolitischen Akademie 2013/14.


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