In der heutigen Zeit ist das Thema der Nachhaltigkeit brisant wie nie zuvor. Hieß die Hauptaufgabe von Unternehmern früher noch maximale Gewinne zu erwirtschaften, bildete sich in den letzten Jahren ein differenzierterer Ansatz.
Nun hat ein Unternehmen nicht mehr nur die Aufgabe die Bedürfnisse der Gesellschaft zu stillen, sondern wurde erweitert um einen ökologischen Aspekt. Durch das ständige Ziel des (Wirtschafts-) Wachstums wurde der Konsum vorangetrieben, gab es keinen Bedarf, so wurde einer geschaffen. Ein hohes Bruttoinlandsprodukt wurde gleichgesetzt mit Wohlergehen und Lebensqualität. Jedoch stößt man mit dieser Strategie früher oder später an Grenzen, wie die letzten Jahrzehnte zeigten. Der nicht enden wollende Materialismus zerstört unseren Planeten, selbst regenerationsfähige Ressourcen sind an deren Limit gestoßen.
Selbstverständlich hat sich im Bereich der Nachhaltigkeit sehr viel verändert. Umweltbewusstes Wirtschaften hilft nicht nur der Erde, sondern erhöht auch das Image eines Unternehmens und hat noch weitere vielfältige Vorteile. Um den CO2-Ausstoß zu senken wurden beispielsweise europaweit Emissionszertifikate eingeführt. Die Idee dahinter ist simpel: Ein Emissionszertifikat berechtigt zum Ausstoß einer Tonne CO2 pro Jahr. Jeder Staat bekommt eine gewisse Anzahl an Zertifikaten, die dann an die betreffenden Unternehmen vergeben werden. Die Anzahl der Zertifikate wird Jahr für Jahr gesenkt, um schrittweise in eine nachhaltige Zukunft zu gelangen. Probleme ergeben sich vor allem, wenn ein Unternehmen mehr als die „ihm zustehenden“ Berechtigungen verbraucht. Daraus hat sich auch ein gewisser Handel mit Emissionszertifikaten entwickelt. Der Preis dafür setzt sich durch Angebot und Nachfrage zusammen. Produziert ein Unternehmen zu viel CO2, so hat es die Möglichkeit Emissionszertifikate zu erwerben und sich somit von der Überschreitung „frei zu kaufen“.
Wenn man sich jedoch ansieht wie hoch der Überschuss an diesen Ausstoß-berechtigungen ist, stellt sich die Frage ob dieses System der Umwelt hilft oder lediglich einigen hilft ihre Wettbewerbsstärke auszubauen. Denn bisher wiesen viele Unternehmen Überschusszuteilungen auf, was das Resultat von zu niedrigen Obergrenzen und überhöhten Emissionsprognosen war.
Peter Bachmair
ist Teilnehmer des 7. Jahrgangs der Wirtschaftspolitischen Akademie 2014/15.