Wer bin ich eigentlich? Kann ich etwas auf dieser Erde verändern? Bin ich dazu fähig oder nicht? Das sind Fragen, die ich mir täglich stelle. Auch heute stellte ich mir selbst diese Fragen wieder, als ich sah, welches Bild ein Bekannter in Facebook teilte. Auf diesem war ein Mann zu sehen. Darunter stand folgendes: „Ab und zu drehe ich den Wasserhahn auf und schaue zu, wie das Wasser einfach fließt, dann grinse ich und denke an die Kinder in Afrika. Und wisst Ihr wieso ich es tue? Weil ich es kann!“ Die wiedergegebenen Worte stimmen zwar nicht eins zu eins überein, gleichen aber hinsichtlich Sinn und Bedeutung.
Traurig, oder? Das dachte ich mir auch! Wie können Menschen so herzlos sein? Das ist auch eine Frage, die ich mir täglich stelle…
Gott sei Dank, dass ich in einem Land wie Österreich lebe und einfach Wasser aus dem Wasserhahn trinken darf, ohne mir Gedanken zu machen, ob ich krank werde. Diesen Luxus können leider nicht alle genießen.
Aristoteles sagte einst, dass der Mensch ein „zoon politikon“[1] ist, und dass man nur im Zusammenleben mit Anderen in der „polis“, in dieser Gemeinschaft, leben kann. Das ist doch so, oder? Man kann nicht allein in Isolation leben. So wäre man nicht glücklich!
Auf der anderen Seite meinte Hobbes, dass die Menschen selbst eine Bedrohung füreinander darstellen. Mittlerweile bin ich auch derselben Meinung. Die Individuen haben das „Verlangen nach Glück“ und „Selbsterhaltung“. Sobald sie sich bedroht fühlen, sind sie bereit einen „Krieg aller gegen allen“ zu führen. Wie diese Bedrohung verursacht wird, ist mir aber noch ein Rätsel.
Der Mensch hat „ein Recht auf Alles“, sagte Thomas Hobbes. Er hatte aber auch Recht, als er behauptete, dass es eine Knappheit von Gütern gibt, weshalb die Bedürfnisse aller nicht beansprucht werden können. Dabei frage ich mich, ob das das Problem des Mannes war, der das Foto auf Facebook postete.
Der bekannte Soziologe Pierre Bourdieu beschrieb die sozialen Milieus, in denen das Verhalten der Menschen, ihren Umgang mit der Natur wiederspiegelten. Er nannte sie „Habitus“. Haben Sie sich schon Gedanken gemacht, wie verschwenderisch wir mit dem Wasser umgehen? Vielleicht liegt es nicht nur an uns, sondern auch an unserer Umgebung und die „Gehilfen“, die für uns geschaffen sind, wie zB die Toilette und ihr Mechanismus.
Habt Ihr gewusst, dass nur ein Prozent der Süßwasserressourcen weltweit für den Menschen zum direkten Verbrauch zugänglich sind[2]. Können Sie sich vorstellen, wie wenig das ist? Für mich ist es unvorstellbar. Wie Ihr alle wisst, steigen die Durchschnittstemperaturen, der Klimawandel ist stark zu bemerken. Auf diese Weise wird die Wasserknappheit in vielen Regionen zu einem noch größeren Problem. Die Verschwendung[3] von Trinkwasser nimmt zu. Die zunehmende Industrialisierung hat eine starke Auswirkung darauf. Ein anderes Problem ist die Wasserverschmutzung durch Pestiziden. Die Bevölkerung wächst und wenn wir nichts dagegen unternehmen, werden wir darunter leiden.
Ich glaube stark an eine bessere Welt und an die besseren Menschen! Die EU hat einige Vorschläge herausgearbeitet, die wir auch betätigen können, um zu helfen. Beispiele wären[1]:
- Regenwasser für den Gartengebrauch und das Autowaschen verwenden (auf diese Weise kann man den Wasserbedarf um bis zu 50 % verringern)
- Duschen statt baden
- Den Wasserkocher soweit auffüllen, bis wohin man das Wasser aufbrauchen wird
- Wasserhähne und Wasserleitungen auf Tropfverlust prüfen
- Auf Urlaub mehrmals dasselbe Tuch verwenden, und nicht immer zum Waschen werfen
Das sind einige der wenigen Tipps, die wir anwenden können. Ich mach mit und du?
[1] Luf, Gerhard: „Grundfragen der Rechtsphilosophie und Rechtsethik“. Einführung in die Rechtswissenschaften und ihre Methoden, Teil 3; Manz, Wien, 2013
[2] http://ec.europa.eu/environment/pubs/pdf/factsheets/water_scarcity/de.pdf
[3] http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/vereinte-nationen-uno-warnt-vor-verheerender-wasserknappheit-a-1024597.html
Desislava Manolova ist Teilnehmerin des 9. Jahrgangs der Wirtschaftspolitischen Akademie!