Autor: Wirtschaftspolitische Akademie
-
Schneller, Weiter, Höher! – Eine Kritik am Wachstumswahn unserer Zeit
‚Das neueste BIP wird veröffentlicht und schon wieder muss die zu euphorisch festgelegte Prognose revidiert werden. Die Wirtschaft ist wieder einmal nicht so stark gewachsen wie erhofft.‘ – Mit diesem Szenario sind viele westliche Staaten, allen voran viele europäische Länder und nicht zuletzt Österreich, schon über sehr viele Perioden hinweg konfrontiert. Zunächst hat man sich…
-
Warum Zahlen nicht neutral sind und wissenschaftliche Objektivität gar nicht so wünschenswert ist
Wir – das sind in Österreich aktuell gerade 8,7 Millionen Menschen. Wir wachsen ständig, und das passiert auf Basis von Migration, weil wir ja durchschnittlich weniger Kinder haben. Zusätzlich gibt es in Österreich etwa gleich viele Frauen* wie Männer*, und wir können ständig älter werden, weil die Lebenserwartung steigt. Das – und noch viel mehr…
-
Am Ende: Umlageverfahren
Immer, wenn sich die öffentliche Debatte um eine Reform des Pensionssystems dreht, wird – manchmal expliziter, manchmal impliziter – die Grundsatzfrage „Umlageverfahren oder Kapitaldeckung?“ neu aufgerollt. In einem umlagefinanzierten Pensionssystem zahlt die arbeitende Bevölkerung in eine staatliche Pensionskasse ein, eine Art kollektiver Topf aus dem dann der pensionierte Teil der Bevölkerung direkt Leistungen bezieht. Der…
-
EU – on the edge (Was ist aus dem großen Nachkriegstraum geworden?)
„Für Österreich – EU Austritt“, haben Sie diesen Spruch schon einmal irgendwo gelesen? Die EU scheint nach der Finanz- und Wirtschaftskrise wichtige Schritte versäumt zu haben, denn die Stimmung in den Ländern scheint schlechter denn je zu sein. Hohe Arbeitslosigkeit, vor allem unter den 15-24 Jährigen und eine gescheiterte Migrations- bzw. Außenpolitik verschlechtern die Stimmung…
-
Unitary Taxation – mehr als ein bescheidener Lösungsansatz
Wie internationaler Steuerwettbewerb und Steuervermeidung von multinationalen Unternehmen eingedämmt werden können. Luxemburg Leaks ist noch gar nicht so lange her und die vor kurzem veröffentlichten Panama Papers zeigen es auch wieder auf: Globalen Steuervermeidungsstrategien von multinationalen Unternehmen wurden bis dato zu wenig Einhalt geboten, wie es auch Benjamin Jaquemar in seinem Blogeintrag schön aufgezeigt hat.…
-
Die Alleinherrschaft des Volkes
Norbert Hofer, der Bundespräsidentschaftskandidat der Freiheitlichen Partei, machte gestern (24. April 2016) im Interview mit Armin Wolf im ZIB 2 Spezial klar, dass er mehr direkte Demokratie nach Österreich bringen möchte. Er begründet dies mit: „die Nummer eins in Österreich ist nicht der Präsident, der Bundeskanzler oder ein Richter. Es ist immer der Wähler“.¹ Persönlich…
-
Buenos Aires- The Boys Are Back in Town
In den 1970er- und 1980er-Jahren erfuhr eine Gruppe von chilenischen Ökonomen einen hohen Bekanntheitsgrad – ihre Ideen sollten unter dem Diktator Pinochet zur Umsetzung kommen. Genannt wurden sie „Chicago Boys“, da sie größtenteils in der US-Metropole, einer der Hauptstädte des Neoliberalismus, ausgebildet worden waren. Nach und nach zeigte sich, dass ihr radikaler Marktglaube zum Scheitern…
-
Die wirtschaftlichen Möglichkeiten unserer Enkelkinder
“Thus for the first time since his creation man will be faced with his real, his permanent problem – how to use his freedom from pressing economic cares, how to occupy the leisure, which science and compound interest will have won for him, to live wisely and agreeably and well.”1 So lautete 1930 John Maynard…
-
Warum man mit einem Glas Orangensaft auch 204 Liter Wasser trinkt?
Der Wasserfußabdruck als Mittel, den tatsächlichen Wassergebrauch aufzuzeigen Wer hat sich eigentlich schon einmal Gedanken darüber gemacht, wie viel Wasser1 ein Mensch im Durchschnitt täglich gebraucht und welchen Unterschied es macht, wo auf der Erde dieser lebt? In Österreich benötigt eine Person in etwa 120 Liter Wasser pro Tag, in Indien hingegen nur 25 Liter.…
-
Wie man eine Diskussion zur Erbschaftssteuer (nicht) führt
In den meisten Diskussionen zu politischen Themen steigt meine Frustration innerhalb kürzester Zeit auf ein Maximum – nicht so sehr, weil ich nicht die Meinung meiner Diskutant_innen teile (was natürlich auch der Fall sein kann), sondern wegen der Art und Weise, wie diskutiert wird. So auch in der aktuellen Diskussion über eine mögliche Erbschaftssteuer, in…